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Gautschfeier bei Thieme Alte Tradition bei Auszubildenden von Sport-Thieme Grasleben. Im Juni 2003 hat Mirko Marhenke, der erste bei Sport-Thieme ausgebildete Mediengestalter, seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Nach alter Drucker-Tradition wurde er am 4. Juli vom Kornuten zum Gesellen gegautscht. Da sein Ausbilder Peter Kirschke bis dato noch nicht gegautscht war, wurde dieses an dem gleichen Tag nachgeholt. Der Gautschmeister Gerhard Gdowiok von der Druckerei Mohn aus Güthersloh kam im mittelalterlichem Outfit und leitete die Prozedur. Die Kornuten, so heißen die Gesellen bevor sie gegautscht werden, mussten während seiner Eröffnungsrede auf einem nassen Schwamm sitzen, anschließend ein Bier trinken und wurden dann von den Gautschgehilfen in das eiskalte Nass geworfen. Die Tradition des Gautschens reicht zurück bis ins 16. Jahrhundert. Der Überlieferung zufolge wurde die Lehrzeit für Setzer und Drucker mit einer Gautschfeier beendet. Die "Kornuten", so die Bezeichnung der nicht gegautschten Gehilfen, wurden nur anerkannt, wenn sie die "Possilierzeit" - so hieß früher die Lehrzeit - ordentlich und rechtschaffend genutzt hatten. Der "Kornute", was so viel wie Hörnerträger bedeutet, musste eine Possilierprüfung ablegen und danach eine gewisse Bewährungszeit bis zur Freisprechung als Geselle bestehen. Die Gautschfeier war dann der krönende Abschluss bei der die Kornuten in eine mit Wasser gefüllte Bütte getaucht und auf einen nassen Schwamm gesetzt wurden. Wer die Taufe "überlebt" hatte, wurde ab sofort in den Kreis der gegautschten Gehilfen aufgenommen Zurück zur Themen-Auswahl |